Vom 18. bis 20. Juni 2025 fand an der Grünauer Gemeinschaftsschule ein ganz besonderer Workshop statt: Unter dem provokanten Titel „Bist du behindert?“ setzten sich Schüler:innen intensiv mit dem Thema Inklusion auseinander. Ziel war es, Berührungsängste abzubauen, Empathie zu fördern und neue Perspektiven zu eröffnen – und das auf kreative, emotionale und erfahrungsbasierte Weise.
🧠Tag 1: Was bedeutet „Behinderung“?
Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Begriffsklärung und Sensibilisierung. Was ist eine Behinderung? Welche Formen gibt es? Spielerisch und kreativ erarbeiteten die Jugendlichen diese Fragen gemeinsam mit den Workshopleiter:innen – allesamt Menschen mit Behinderung. In kleinen Übungen und Gesprächen wurden Hemmungen abgebaut und ein Raum geschaffen, in dem Offenheit und Neugier Platz hatten. Die Jugendlichen durften selbst Erfahrungen sammeln und wurden emotional auf die kommenden Tage vorbereitet.
🎠Tag 2: Theaterpädagogik & Rollstuhlsport
Am zweiten Tag wurde es bewegend – im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Methoden der Theaterpädagogik wurden die Schüler:innen dazu ermutigt, sich emotional zu öffnen und neue Rollen auszuprobieren. Parallel dazu fand inklusiver Rollstuhlsport in der Turnhalle statt: Ein Rollstuhl-Parcours, grundlegende Übungen und verschiedene Sportarten zeigten eindrucksvoll, wie viel Geschick und Kraft im Rollstuhlfahren steckt. Die Jugendlichen lernten, wie wichtig gegenseitige Rücksichtnahme und Teamgeist sind – und wie viel Spaß inklusive Bewegung machen kann.
đź›’ Tag 3: Alltagserfahrungen im Einkaufszentrum
Der dritte Tag führte die Workshopteilnehmer:innen in ein nahegelegenes Einkaufszentrum – und stellte sie vor ganz neue Herausforderungen. In drei Gruppen erlebten sie den Alltag aus unterschiedlichen Perspektiven: eine Gruppe kaufte im Rollstuhl ein, eine blind, die dritte gehörlos. Nach 20 Minuten wurde gewechselt. Die Erfahrungen waren intensiv: Unsicherheit, Barrieren, aber auch Hilfsbereitschaft und kreative Lösungen prägten die Erlebnisse.
In einer gemeinsamen Feedbackrunde wurden die Eindrücke reflektiert und Probleme besprochen. Die Schüler:innen entwickelten eigene Lösungsansätze und zeigten ein beeindruckendes Maß an Empathie und Verständnis. Viele berichteten, dass sie künftig mit mehr Offenheit und Courage auf Menschen mit Beeinträchtigungen zugehen möchten.
đź’¬ Fazit: Inklusion beginnt mit Begegnung
Der Workshop wurde von Menschen mit Behinderung geplant und durchgeführt – ein starkes Zeichen für Selbstbestimmung und Teilhabe. Die Schüler:innen haben nicht nur gelernt, was Inklusion bedeutet, sondern sie auch erlebt. Sie haben Barrieren überwunden – in ihren Köpfen und Herzen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die diesen Workshop möglich gemacht haben. Der Förderverein der Grünauer Gemeinschaftsschule unterstützt solche Projekte mit voller Überzeugung – denn gelebte Inklusion ist ein Gewinn für alle.

